Pjöngjang in Spanien

Pjöngjang

Madrid. Ich freue mich jedes Mal, wenn mich meine Arbeit wieder hierherbringt: Sympathische Menschen, fast immer schönes Wetter, große Parks, noch größere Boulevards und viele wunderbar hergerichtete Gebäude. Dieses Mal habe ich einen Termin am Freitag genutzt, um vier Tage Radfahren an der Mittelmeerküste dranzuhängen. Mit dem Zug kommt man in unter vier Stunden bis nach Gandía, einem kleinen Ort, dessen Zentrum etwa drei Kilometer vom Strand entfernt liegt.

Pjöngjang in Spanien
Pjöngjang in Spanien

Madrid und Gandía haben architektonisch etwa so viel gemeinsam wie New York und Pjöngjang. Während ich in Madrid die Opulenz bestaune, haben hier einige Straßenzüge den Charme einer nordkoreanischen Plattenbausiedlung. Selbst die erste Reihe direkt am Meer macht einen mitgenommenen Eindruck. Corona hat sicherlich auch hier Spuren hinterlassen, aber die Pandemie kann ja nicht für alles herhalten.
Vielleicht kann man in so einem unspektakulären Ferienort wie Gandía, den es in ähnlicher Form hundertfach an der spanischen Mittelmeerküste geben dürfte, auch nur die Folgen der Franco-Diktatur bestaunen. Der setzte nämlich Anfang der 1970er Jahre massiv auf den Tourismus, um an Devisen zu kommen. Die meisten Bauten in diesen Badeorten dürften noch aus dieser Zeit stammen: Eine Symbiose aus Marzahn und Prora.

Pjöngjang in Spanien
Pjöngjang in Spanien

Was macht man daraus? Einfach das Beste. Und das bedeutet, man kommt nicht im Februar hierher. Und wenn doch, versucht man schnell wieder weg zu kommen: Zum Beispiel mit dem Rad ins Hinterland.

Orangenhaine
Orangenhaine

Straßen wie gemalt, mit einem Belag so makellos wie die Glatze von Meister Proper. Die Haine der Orangenbarone wechseln sich ab mit ockerfarbenen Felsbrüchen. Die Berge sind weder besonders hoch noch besonders steil, dafür aber wunderbar zu befahren.

Faro die Cullera
Faro die Cullera

Beste Bedingungen also. Da stört es auch nicht, dass das Hotel in Pjöngjang steht.
https://www.strava.com/activities/6641424545

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